Sonntag, 1. September 2013

Story Cubes! Oder: Wie man seiner Langeweile auf kreative Art entkommt.

Schon länger habe ich mit ihnen geliebäugelt, am Freitag habe ich sie mir dann endlich doch gekauft:
Story Cubes!
In einer Packung sind drei Würfel mit diversen Bildern drauf. Ich habe mir die "Story Cubes: Enchanted" gekauft, es gab aber auch noch "Prehistoria" und "Clues" zu kaufen. Für den Anfang, dachte ich mir, reicht aber erstmal eine Packung, aber da man die verschiedenen Packungen auch kombinieren kann, werden die anderen wohl bald folgen. :) Man kann das Spiel alleine oder mit anderen spielen. Das "Spiel" an sich funktioniert so: Man rollt alle drei Würfel und erzählt dann anhand der gewürfelten Bilder eine Geschichte.
Ganz simpel!
Das Lustige daran, je nachdem in welcher Reihenfolge man die Bilder legt, erzählt man eine andere Geschichte, und natürlich erzählen zwei Leute auch bei denselben Bildern nicht die gleiche Geschichte.
Wenn man sich darauf einlässt, heißt das also: Langeweile ade!
Aurora kam natürlich sofort auf die Idee, man könne ja ab und an die Würfel rollen und die Geschichte dazu dann im Blog veröffentlichen.
Weil mir gerade danach ist, ich die Zeit und die Muße (die noch gerollt wird ;D) dazu habe und ihr vielleicht mal etwas anderes, als meine Erlebnisse und meinen Seelenmüll lesen wollt, seht hier! Die Erste meiner Story Cubes Geschichten mit den Story Cubes: Enchanted!

P.S.: Ich nenne euch auch die jeweiligen Bilder, einfach so! Den Titel der Geschichte lasse ich erstmal offen, da die Würfel ja noch nicht gerollt sind. Wenn mir am Ende der Geschichte ein Titel einfällt, werdet ihr ihn dort finden, ansonsten bin ich offen für Vorschläge! :) Und wehe, jemand beschwert sich über die Namen, ich bin so schlecht im Namen geben...



Bilder der Würfel: Teufelchen, Kind mit Cape, Diadem mit Stein

Nun ja... mir fällt jetzt als erstes eine Kombination aus Kotkäppchen und dem Froschkönig ein, aber das lass ich mal... Außerdem wäre das ja nichts neues. Zumindest für mich nicht.
Nun denn, los geht's, auch wenn mein Hirn mir nur schon Vorhandenes hinwirft! Und wie jede gute Geschichte beginnt sie mit...

Es war ein mal ein kleines Teufelchen namens Fipo. Es spielte gerne mit dem Feuer, wie alle Teufelchen das tun, aber anders als andere Teufelchen spielte es auch gerne mit dem Wasser. Fipo war ganz fasziniert davon, dass er sich selbst im Wasser sah. Er wusste, dass er das Bild im Wasser selbst sein musste. Mehr als einmal nämlich fiel er beim Versuch das andere Teufelchen aus dem Wasser zu ziehen und zu entlarven ins Wasser hinein. Von den anderen Teufelchen wurde Fipo dann jedesmal ausgelacht, aber er setzte sich einfach schweigend an eines der vielen Feuer und trocknete.
Eines Tages, als er wieder ins Wasser starrte und sein Spiegelbild beobachtete, wie er sich selbst Grimassen zog, die Zunge rausstreckte und manchmal sogar mit sich redete, erschien ein anderes Bild im Wasser.
Es war das Bild von einem Mädchen mit einem Cape an und der Mütze über den Schultern. Es sah ganz traurig aus, aber Fipo war so beschäftigt mit den Spiegelbildern, dass er nicht begriff, dass wenn da ein Spiegelbild war, dann musste ihm gegenüber, auf der anderen Seite des Baches, auch ein Mädchen sitzen!
Also fing er an, mit dem Spiegelbild zu reden. Es hieß Tunlinde und war, wie schon gesagt, sehr traurig.
Die anderen Mädchen in ihrem Dorf hatten sie Jahrelang ausgelacht, weil ihre Haare so hässlich waren und ihre Mutter ihr die Haare nur hässlicher schnitt. Tunlinde erzählte ihm, dass ihr Vater nicht so viel arbeiten konnte und die Mutter deswegen keine neue Schere kaufen konnte. So musste die Mutter die Haare mit der selben, immer stumpfer werdenden Schere schneiden und Tunlinde wurde von immer mehr Mädchen aus dem Dorf ausgelacht.
Fipo hatte keine Haare, deswegen verstand er nicht ganz, was das Spiegelbild damit meinte, aber aus Freundlichkeit bot er dem Spiegelbild an, es solle die Haare doch einfach wachsen lassen.
Da fing das Spiegelbild noch heftiger an zu weinen und unter schluchzen erzählte es dem kleinen Teufelchen, dass es auf den Trick von einem bösen Jungen aus dem Dorf hereingefallen war. Der Junge hatte Tunlinde versprochen, ihr die Haare schön zu schneiden. Er war der Sohn des örtlichen Scherenschleifers. Eigentlich wusste sie es besser, aber in einem Anfall geistiger Umnachtung hatte sie dem Jungen geglaubt und so war es dann passiert. Schnipp, schnapp, er schnitt ihr alle Haare ab!
Tunlinde weinte nun so sehr, dass ihre Tränen auf den ruhigen Bach fielen und das Spiegelbild verschwomm. Zuerst war Fipo ganz erschrocken und flüchtete hinter einen Busch. Tunlinde dachte, auch das kleine Teufelchen fände sie hässlich und weinter nur noch mehr.
Als Fipo dann endlich begriff (sonderlich intelligent war er nicht, der kleine Fipo), dass die Tränen von dem Mädchen kamen, mit dessen Bild er im Wasser geredet hatte, traute er sich hinter dem Busch hervor und hüpfte zu Tunlinde auf die andere Seite.
Teufelchen sprechen nicht viel, nichts unnützes und im Allgemeinen sind Menschen der Meinung, sie könnten nicht sprechen, daher war Tunlinde so erschrocken über die Worte Fipos, dass sie vor Schreck aufhörte zu weinen. Er sagte "Warte" und ging und Tunlinde wartete.
Nach einer Weile kam Fipo wieder und hielt ihr etwas komisches hin. Tunlinde hatte so etwas im Dorf noch nie gesehen, aber es kam ihr bekannt vor. Sie sagte Danke und nahm es dem kleinen Teufelchen ab, aber da sie keine Ahnung hatte, was sie damit machen sollte, sah sie es sich nur an. Es war ein Diadem, aber natürlich wusste Tunlinde das nicht. Das Diadem hatte drei kleine, eingearbeitete grüne Steinchen vorne und einen großen, roten Stein oben drauf. Nach ein, zwei Minuten ungläubigen Starrens von Tunlinde wurde es Fipo zu dumm und er hüpfte auf ihre Schulter. Fast hätte Tunlinde ihn wieder hinunter geworfen, aber Teufelchen sind flink. Fipo hatte Tunlindes Mütze abgezogen und ihr das Diadem auf den kopf gesetzt. Zuerst falsch herum, bis er sich wieder daran erinnerte, wie die Frau es getragen hatte, der er es als Mutprobe vom Kopf stibitzt hatte. Dann sprang er wieder auf die andere Seite des Baches und bedeutete Tunlinde, sich im Wasser anzusehen. Noch immer irritiert vom Verhalten des Teufelchens und dem Ding auf ihrem Kopf sah sie ins Wasser.
Ihr fehlten immer noch alle Haare, aber das Ding auf ihrem Kopf war so schön, dass ihr ihre Haare egal waren. Sie bedankte sich bei dem Teufelchen und fragte, ob sie sich wiedersehen würden. Fipo deutete auf das Wasser, sah sein Spiegelbild an und das Spiegelbild nickte. Also sah er wieder Tunlinde an und nickte erneut, diesmal für sie. Da lächelte Tunlinde zum ersten Mal seit langer Zeit und verabschiedete sich von dem kleinen Teufelchen.


Ende.

Alternativ wird Tunlinde das Diadem geklaut und Fipo ertrinkt im Bach. Aber das passiert nur in der Alternative.

Titel: Fipo und das Spiegelbild Tunlinde.


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